Die vergessene Geschichte von
Mozarts genialer Schwester
THE OTHER MOZART ist ein preisgekröntes Stück, das die Geschichte von Nannerl Mozart erzählt, der Schwester von Amadeus – einem Wunderkind, einer Tasten-Virtuosin und Komponistin, die mit ihrem Bruder in ganz Europa gleichermaßen gefeiert wurde, deren Werk und Narrative aber verschwanden, verloren für die Geschichte.
THE OTHER MOZART, erschaffen, geschrieben und gespielt von Sylvia Milo, hatte von der Kritik gefeierte Off-Broadway-Vorstellungen in NYC im HERE Arts Center und erhielt Nominierungen für den Drama Desk und die Off-Broadway-Alliance sowie 8 Nominierungen für New York Innovative Theatre (NYIT), darunter für den herausragenden abendfüllenden Stücktext und gewann den Preis für die „Outstanding Solo-Performance“ und für die „Original Music“.
Das ursprünglich in Englisch kreierte Originalstück kann bis heute über 300 Aufführungen verzeichnen, unter anderem in London im St. James Theatre, in München in der Pasinger Fabrik und in Hongkong im Hong Kong Cultural Center.
Es wurde in Wien im Mozarthaus Vienna (dem „Figarohaus“, Wolfgangs Wohnhaus in der Domgasse) und in Salzburg auf Einladung der Stiftung Mozarteum (in der Wohnung der Mozarts) gespielt.
Das Stück inspirierte zur Gründung eines jährlichen Symposiums über Maria Anna Mozart, das im darauffolgenden Jahr an der Universität Mozarteum in Salzburg begann, und wurde im Rahmen der ersten Auflage gezeigt.
Das Bühnenstück kommt nun endlich auch in den deutschsprachigen Raum, in die Heimat von Nannerl Mozart, und gibt der koreanisch-deutschen Schauspielerin und Produzentin des deutschsprachigen Stückes Anja Bourdais die Möglichkeit zu zeigen, dass Nannerl nicht volkstümlich daher kommen muss sondern ihre ganz eigene zeitlose Persönlichkeit hat.
Das Stück wird in einem atemberaubenden Kleid von fast sechs Metern Durchmesser (entworfen von Magdalena Dabrowska, polnisches Nationaltheater) gespielt.
Unter der Regie von Isaac Byrne basiert THE OTHER MOZART auf Fakten, Geschichten und Passagen, die direkt aus den humorvollen und herzzerreißenden Briefen der Familie Mozart entnommen sind.
Neben Musik, die von Nannerls berühmten Bruder und Marianna Martines (einer Komponistin, die Nannerl inspirierte) komponiert wurde, wurde für das Stück Originalmusik von Nathan Davis und Phyllis Chen geschrieben – gefeierte Komponisten des Mostly Mozart Festivals des Lincoln Centers, der BAM und des International Contemporary Ensembles – und zwar für die Instrumente, die Nannerl am besten kannte, wie das Cembalo, Spieldosen und Glocken, sowie Teetassen, Fächer und andere alltägliche Gegenstände, die ihre Fantasie hätten beflügeln können.
Die Bewegungen im Stil der Epoche unter der Leitung von Janice Orlandi schaffen eine Welt der Opulenz und Eleganz durch die Feinheit ausdrucksstarker ballettartiger Gesten, Hofverbeugungen und Fächersprache.
Mit der Schönheit des Kleider- und Haardesigns, dem süßen Duft von Parfüm und den Wolken aus Puder, die von der Bühne aufsteigen, schafft dieses Stück ein höchst sinnliches Erlebnis und versetzt das Publikum in eine Welt von übergroßer Schönheit und Genuss – aber auch überwältigender Zwänge und Vorurteile.
Dort, im Zusammensein mit dem Publikum, erzählt diese “Andere Mozart” endlich ihre Geschichte.
Geschichte besteht aus Erzählungen, die wir ausgewählt weitergeben und aus Geschichten, die wir nicht weitererzählen. Nannerl Mozart war eine brillante Musikerin, deren Existenz jahrhundertelang als Fußnote in der Geschichte ihres Bruders verborgen geblieben ist. Dieses Stück über sie ist heute relevant, weil es nicht die eines einzelnen Bösewichtes ist, der ein weibliches Genie vereitelt und unterdrückt – es ist vielmehr ein Beispiel für eine dem System verhaftete Tragödie, die sich im Laufe der Geschichte unzählige Male ereignet hat.
In „A Room of One’s Own“ stellte sich Virginia Woolf vor, was gewesen wäre, wenn Shakespeare eine ebenso talentierte Schwester gehabt hätte. Mit Nannerl Mozart aber können wir tatsächlich mitverfolgen, was passiert ist. Sie steht symbolisch für so viele andere Frauengeschichten und macht auf die Ungleichheiten aufmerksam, die auch heute noch bestehen.
Diese “Anderen Mozart”(in) in die Köpfe der Menschen zu bringen, bedeutet, sie zu inspirieren und Frauen in die Geschichte der sogenannten Genies miteinzubeziehen.
Wir werden nie erfahren, welchen großen Gewinn ihre Musik und ihr Beispiel in ihrer Zeit für die Welt gebracht haben mögen, aber man schöpft Hoffnung für Wahrheit, Kraft und Schönheit in unserer Zeit.
Drama Desk Award Nominierung
Herausragendes Sounddesign in einem Theaterstück
New York Innovative Theatre Awards
Herausragende Solo-Darbietung (Sylvia Milo),
Herausragende Originalmusik (Nathan Davis und Phyllis Chen)
8 Nominierungen für New York Innovative Theatre
Herausragende Produktion, Stücktext in voller Länge, Soloauftritt, Regie, Originalmusik, Sounddesign, Bühnenbild, Kostümdesign.
Nominierung für den Off Broadway Alliance Award
Beste Solo-Darbietung (Sylvia Milo)